Roadtrip von Darwin bis nach Perth Teil 1 - Northern Territory

 

Unterwegs im Northern Territory

Ende September verschlug es uns erneut nach Australien - nach Darwin und dorthin wo vor wenigen Monaten unser letztes Abenteuer geendet hatte. Crikey Camper Hires hatte uns nämlich eingeladen unser Glück und unseren großen Traum vom befahren der Gibb River Road erneut zu probieren. Für ursprünglich 20 Tage haben wir dafür wieder das perfekte Gefährt mit Safari Trailer zur Verfügung gestellt bekommen. Aus den 20 Tagen wurden letztendlich nur 18 Tage, da wir auf unserer Anreise in Singapur wegen eines gecancelten Fluges feststeckten und ganze zwei Tage dabei verloren. Bei so einer langen Strecke die vor uns lag, sind zwei Tage natürlich eine ganze Menge. Aber als wir dann endlich in Darwin ankamen, konnten wir es kaum erwarten dieses neue Abenteuer zu starten.

Anmerkung: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Crikey Camper Hires entstanden. Uns wurde das beschrieben Fahrzeug zur verfügung gestellt. Das hat aber keinen Einfluss auf meinen Bericht. Ich schreibe hier von meiner persönlichen Erfahrung und kann es euch nach ausgiebigen testen bedingungslos empfehlen bei Crikey Campers zu buchen.

Litchfield National Park

Im Crikey Headquarter angekommen machte Andrew mit uns die Übergabe. Da wir mit dem Trailer und dem ganzen Aufbau schon vertraut waren, ging das auch recht schnell. Er gab uns noch ein paar letzte Tipps für unsere Route und dann ging es auch schon los. Erster Stop: Supermarkt und Getränkemarkt. Dann ging es weiter zu den Berry Springs wo wir unser verspätetes Frühstück nachholen wollten. Die Berry Springs sind glasklare natürliche Quellen in denen man schwimmen gehen kann. Drum herum gibt es viele Wiesenflächen und Picknicktische. Dementsprechend ist es natürlich auch ein beliebtes Ausflugsziel - besonders zur akutellen Zeit wo Schulferien sind. Die Australier nehmen übrigens immer Poolnudeln mit zu natürlichen Quellen und Gorges. Wir kühlten uns kurz ab, aßen eine Kleinigkeit und machten einen kleinen Nap im Schatten. Wir waren mitten in der Nacht in Darwin angekommen und dementsprechend, zusätzlich zum Jetlag, etwas gerädert. Nach dem Nap machten wir uns aber weiter auf in den Litchfield National Park. Für mich schon das dritte mal, dass ich den Litchfield besuchte, aber das erste mal in der Trockenzeit. Somit konnten wir endlich den Sandy Creek Falls besuchen, weil der Fluss, welchen man dorthin durchqueren muss, erst nach ein paar Monaten Trockenzeit den passenden Flussstand zum durchqueren hat. Zugegeben, die braune Brühe sah auch nicht sehr vertrauenswürdig aus. Aber unser Crikey meisterte die Flussdurchfahrt mit Trailer ganz souverän. Den Trailer ließen wir dann schon auf dem Campingplatz und fuhren noch weiter zum Surprise Creek. Hierfür musste man einen weiteren Fluss durchqueren von dem man das Ende nicht sah, da er sich um eine Kurve schlängelte. Alles aber halb so wild, der Wasserstand ist jetzt zum Ende der Trockenzeit auch sehr niedrig gewesen und das Wasser ganz klar. Nur mit Trailer wäre es durch die Kurve schwierig geworden, aber Hinweisschilder informieren einen rechtzeitig darüber das der Teil der Strecke nicht für Anhänger geeignet ist. Am Surprise Creek angekommen war nur ein weiteres Auto da. Kein Vergleich zu den Berry Springs, wo doch recht viel los war. Schnell waren wir sogar ganz für uns und konnten die verschiedenen Rockpools zum abkühlen genießen. Auch auf dem Campingplatz beim Sandy Creek waren wir die einzigen in dieser Nacht. Wir schlugen unser Nachtlager auf, kochten noch schnell eine Kleinigkeit und fielen müde ins Bett.

Noch vor dem Sonnenaufgang klingelte unser Wecker. Wir wollten nämlich zum Sonnenaufgang am Sandy Creek Falls sein um ihn ganz für uns zu haben. Der Weg war vom Campingplatz aus nicht lang. Angekommen am Wasserfall suchten wir uns über die Seite einen Weg hoch zu den Rockpools oberhalb vom Wasserfall. Hier gibt es keinen offiziellen Weg, aber man findet die Rockpools leicht und man braucht von unten nur 15 Minuten hoch. Der Ausblick von oben war gigantisch und die Rockpools perfekt für eine Abkühlung. Zurück auf dem Campingplatz frühstückten wir noch, bauten alles zusammen und duschten uns noch ab bevor es weiter ging. Denn dieser National Park Campingplatz hatte tatsächlich warme Duschen. Ein richtiger Luxus. Bevor wir den Litchfield National Park jedoch verließen, machten wir noch einen Stop in der Lost City. Ein kleiner Rundweg führte einen hier durch verschiedene Felsformationen die im Gesamtwerk als Lost City betitelt werden. Im Anschluss ging unsere dann Reise weiter in den Kakadu National Park.

Kakadu National Park

Der Kakadu ist für uns schon ein ziemlicher Umweg gewesen, aber auch hier gibt es Orte die nur während der Trockenzeit erreichbar sind und Orte die ich bei meinem letzten Besuch auch einfach aus zeitlichen Gründen nicht geschafft hatte. Deshalb nahmen wir diesen Umweg gerne in Kauf. Unser erstes Ziel für den Sonnenuntergang war Ubirr. Nur wenige Kilometer vor Ubirr befindet sich ein schöner Campingplatz vom National Park. Die National Park Campingplätze sind immer sehr schön gelegen, naturbelassen und die Stellplätze sind immer sehr groß. Knapp eine Stunde vor Sonnenuntergang erreichten wir dann Ubirr und konnten uns so noch einige Aborigines Felsmalereien anschauen bevor wir zu dem Aussichtspunkt liefen. Hier war tatsächlich einiges los und die Wolken ließen einen richtig schönen Sonnenuntergang leider nicht zu. Dennoch ein sehr schöner Ort mit einer Wahnsinns Aussicht, den man sich bei einem Besuch im Kakadu nicht entgehen lassen sollte.

Am nächsten Morgen machten wir einen kleine Abstecher zum Cahills Crossing und konnten dort von der Plattform aus Autos bei der Flussdurchquerung beobachten. Aber eigentlich wollten wir Salzwasserkrokodile aus sicherere Entfernung sichten. Wir hatten Glück, nach einer Weile tauchte ein Krokodil wie aus dem Nichts in dieser Brühe auf und verschwand wenige Sekunden später wieder. Genau das ist der Grund warum man einen goßen Abstand zu den Gewässern hier halten muss. Die Krokodile sind bis zum Auftauchen in der Brühe total unsichtbar und kommen dann wie aus dem Nichts hoch. Und das Krokodile für Menschen gefährlich sind, brauche ich ja wohl nicht zu erwähnen. Um so wichtiger ist es auf Hinweisschilder zu achten und nur dort schwimmen zu gehen wo Crocodile Safe Areas sind. Es sollte einem aber immer bewusst sein, dass auch hier niemand einem eine hundertprozentige Garantie geben kann. In der Regel werden Badestellen sofort geschlossen, sollte ein Krokodil gesichtet werden.

Im Anschluss steuerten wir unser nächstes Ziel an. Die Jim Jim Falls sind nur in der Trockenzeit erreichbar. Eine über 50 km lange Schottersandpiste führt zum Ausgangspunkt der Wanderung. Die ersten 40 km sind noch leicht zu bewältigen und für jedes Fahrzeug machbar, die letzten 10 km sollte man schon besser ein 4x4 haben. Der Weg ist schmaler, sandiger und ein paar kleine Pfützen, die sicher zu anderen Zeiten im Jahr noch mehr Wasser führen, sind zu durchqueren. Die eine war sogar tiefer als sie von außen wirkte. Auf der Strecke kann man auch zu den Twin Falls abbiegen, die wir aus zeitlichen Gründen dieses Mal weg ließen, weil die Wanderung dahin wohl mehrere Stunden dauert. Der Walk zur Gorge beim Jim Jim Falls hingegen war nicht so lang, eine halbe Stunde in etwa. Das Wasser in der Gorge war türkisblau und super klar und einfach perfekt zum schwimmen. Umschlossen von den mächtigen Felswänden. Kaum zu glauben das hier zur Regenzeit ein mächtiger Wasserfall runterkommt und jetzt nur noch einzelne Tropfen von der Wand runter kamen.

Nach unserem Ausflug zu den Jim Jim Falls machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Yellow Water. Hier starten mehrere Bootstouren die besonders zum Sonnenuntergang hin sehr schön sein sollten. Wir wollten aber nur auf dem Steg etwas herumlaufen und Ausschau nach Krokodilen halten. Zwei Stück konnten wir sogar im Wasser entdecken. Auf unserem Weg zum Maguk Campground begegneten wir noch einer kleinen Herde von den hier lebenden Wildpferden. Für mich als Pferdemädchen immer ein kleines Highlight. Es dämmerte schon als wir auf dem Campingplatz ankamen, wir bauten noch schnell unser Camp auf und kochten dann unser Abendessen. Da hier auch ein paar mehr Autos waren wollten wir am nächsten Morgen wieder vor Sonnenaufgang los um die Maguk Gorge möglichst für uns zu haben. Der Plan ging auch auf und wir konnten den Morgen ganz für uns dort genießen. Erst auf dem Rückweg kamen uns dann mehrere Australier, natürlich mit Poolnudeln unter dem Arm, entgegen. Wir verließen nach dem Frühstück den Kakadu National Park, wir wollten nämlich noch heute unser letztes Ziel im Northern Territory erreichen, kurz vor der Grenze nach Western Australia. Ein langer Fahrtag lag vor uns und kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir den Campingplatz im Keep River National Park. Der Platz war wunderschön gelegen und es lag ein angenehmer Kokosduft in der Luft. Im April war dieser National Park noch gesperrt weil die Flussstände noch zu hoch waren, zum Glück haben wir es diesmal noch einmal probiert und diesen doch eher unbekannten National Park besucht.

Keep River National Park

Zum Sonnenaufgang machte ich den Gurrandalng Loop Walk. Ich war ganz alleine unterwegs und überwältigt von diesem schönen National Park. In der Ferne sah ich ab und zu auch mal ein Känguru vorbei hüpfen. Zum Sonnenuntergang wäre es hier oben mit Sicherheit auch sehr schön gewesen. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Jarnem Walk. Der 7 km lange Loop führt einen an Felsformationen vorbei die an die Bungle Bungles  erinnern und zu einem Aussichtspunkt von dem aus man die ganze Weite dieses Landes zu spüren bekam. Wir begegneten nur einem weiteren Paar, ansonsten war hier niemand unterwegs. Bevor wir den Park verließen wollten wir noch den Jenemoom Walk machen. Dieser war aber im Vergleich zu den anderen beiden unspektakulär und ich denke man verpasst hier nichts wenn man ihn einfach weg lässt. Schnell aßen wir noch unsere letzten Äpfel auf bevor wir über die Grenze nach Western Australia fuhren. Frisches Obst und Gemüse, Honig und einige weitere Ding darf man nämlich nicht über die Grenze einführen. Damit man nicht unnötig viele Sachen wegwerfen muss, lohnt es sich das Essen entsprechend zu planen. Nach der Grenze ist es nicht mehr weit bis Kununurra, wo man alle Vorräte wieder auffüllen kann.


Den Vlog zu diesem Teil der Reise könnt ihr hier sehen: