Namibia Roadtrip Teil 4 - Reitsafari, Waterberg und Okonjima

 

Reitsafai - Kambaku Lodge

Unser nächstes Ziel war die Kambaku Lodge. Hier hatten wir am nächsten Tag einen Safari-Ausritt gebucht. Normalerweise bieten sie so etwas nur für ihre Gäste an und hätten wir unser Lodge-Budget nicht schon aufgebraucht gehabt, wären wir auch sicher gerne über Nacht geblieben. Aber durch den unheimlich netten Kontakt und die aktuellen Umstände ermöglichten sie uns einen Tagesbesuch mit Ausritt und leckerem Lunch im Anschluss. Wir hatten sehr viel Spaß mit den Pferden und unserem Guide Jeremaija und nachdem sich alle an ihr Pferd gewöhnt hatten galoppierten wir durch den afrikanischen Busch. Einmal galoppierten sogar Zebras neben uns. Die meiste Zeit aber sahen wir Tiere nur im Gebüsch versteckt. Kein Wunder, es wurde ja auch schnell schon wieder sehr heiß und Schattenplätze waren somit  heiß begehrt. Zum Lunch bekamen wir sehr leckere hausgemachte Ravioli bevor wir unsere Reise in Richtung Waterberg Wilderness fortsetzten.

Ganz anders als wir Namibia bisher kennengelernt haben, war es hier auf einmal richtig grün. Es gibt mehrere Wanderungen, die man auf eigene Faust machen kann und auf unserer sahen wir sogar eine Herde Kuduweibchen grasen. Nur aufs Plateau selbst darf man nur mit Guide, denn dort oben leben Wasserbüffel und Nashörner. Die Wahrscheinlichkeit ihnen tagsüber zu begegnen ist zwar gering, aber Sicherheit geht natürlich vor. Wir buchten einen geführten Walk und machten uns am nächsten Morgen mit David auf den Weg hoch aufs Plateau. Außer ein paar Dassis begegneten wir keinen Tieren. Wir lernten aber viel übers Fährten lesen. Auf besonders amüsante Weise - durch Davids Rollenspiele.

Im Anschluss ging es für uns weiter zum letzten Ziel unserer Reise, der Okonjima Lodge. Wir merkten sofort, auch wenn wir nur Gäste des Campingplatzes waren, dass es sich um eine private Lodge handelte. Das Personal war durchaus viel freundlicher als in den staatlichen NWR Camps und Lodges. Überschwänglich wurden wir schon von Dasilver an der Rezeption begrüßt, der uns mit Freude alles erklärte und unser Programm für die nächsten zwei Tage zusammen stellte. Am Campingplatz selbst bekamen wir von Daniel, der zuständig für diesen Bereich war, alles gezeigt. Er brachte uns noch Feuerholz für ein Lagerfeuer und zeigte uns, wo wir den Pool finden würden. Am späten Nachmittag wurden wir dann für das Leoparden-Tracking abgeholt. Okojima arbeitet zusammen mit Africat und kümmert sich um verletzte Raubkatzen, Waisenbabys und generellen Katzenproblemen der Farmer. Zusammen werden Konzepte erarbeitet, um ein mögliches zusammenleben vor Farmtieren und Raubkatzen zu gewährleisten - denn diese zu erschießen ist keine Lösung. Auf dem 200 Quadratkilometer großen Areal leben zurzeit 24 Leoparden. Zwölf davon können dank Halsbändern getrackt werden, einen davon versuchen wir an diesem Abend aufzuspüren. Unser Guide John suchte nach dem Signal der Leopardin Vamous. Es dauerte tatsächlich keine Stunde bis wir dem Signal immer näher kamen und die hübsche Katze im Busch entdeckten. Ein paar Minuten lang konnten wir sie beobachten, bevor sie wieder verschwand. Da wir noch Zeit hatten, versuchten wir noch einen weiteren Leoparden zu finden. Dabei fuhren wir doch tatsächlich an einem vorbei, der nicht getrackt wird. Er schien genauso überrascht wie wir, denn in einem Bruchteil von Sekunden war er auch schon wieder verschwunden. Einen weiteren sichteten wir an diesem Abend nicht, aber dafür noch ein paar Nashörner. In der Ferne grummelte es immer wieder und somit bekamen wir zu unserem Sundowner einen besonders spektakulären Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen wurde ich wieder von John abgeholt. Ich wollte mehr über Africat und deren Arbeit erfahren. Ein Pärchen, das bereits am Vorabend mit beim Leoparden-Tracking dabei war, kam auch mit. Wir besuchten eine Gruppe Geparden und zwei Löwenmännchen, die allesamt mit der Flasche aufgezogen wurden. Leider kann man die beiden Löwen dadurch nicht mehr auswildern, da sie nicht wie ihre wilden Verwandten den nötigen Abstand zu Menschen wahren würden, sondern auf Nahrungssuche den Menschen zu nahe kommen und dabei auch zu gefährlich werden könnten. Im Anschluss gehen wir ins Informationscenter und bekommen alles über die Arbeit von Africat vermittelt. Pünktlich zum Frühstück bin ich dann zurück am Camp und kann den anderen von meinem Morgen berichten. Am frühen Vormittag machten wir noch eine kleine Wanderung und genossen anschließend den restlichen Tag am Pool. Abends ging es für Sean und mich dann noch ein letztes Mal los zum Leopardentracking. Heute suchte John mit uns das Männchen Neo. In der Ferne gewitterte es wieder, was die Signale störte und das Tracking erschwerte. Wir brauchten dieses mal deutlich länger als am Abend zuvor, aber letztendlich hatten wir Glück und auf einmal tauchte Neo auf dem Weg auf. Wir konnten ihm sehr lange folgen. Immer wieder machte er eine kurze Pause, bevor er weiter stapfte. Am Graben mussten wir leider umkehren und einen riesen Umweg fahren, während Neo einfach drüber spang. Aber wir hatten Glück und konnten ihn wieder finden und noch weiter beobachten. Nach dem erfolgreichen Tracking gab es wieder einen Sundowner auf dem Hügel mit Blick über die weite Steppe. Ein schöner Abschluss unserer Safarizeit in Namibia. Denn jetzt stand nur noch die Rückreise nach Windhoek an, wo wir noch zwei Nächte bis zu unseren Abflug verbrachten. Windhoek selbst ist nicht sehr sehenswert, wie wir feststellen mussten und im Nachhinein hätten wir wohl eher noch eine Nacht woanders verbracht. Als wir unser Auto, tatsächlich ohne einen einzigen platten Reifen zurück brachten, staunte selbst die Frau von der Autovermietung. Das ist tatsächlich recht ungewöhnlich, besonders bei der Strecke, meinte sie. Nicht ohne Grund hat man zwei Ersatzreifen dabei. Wir waren froh, das Abenteuer ohne Pannen überstanden zu haben und gleichzeitig traurig, dass es jetzt vorbei war.


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