3-tägige Safari in der Serengeti und im Ngorongoro Krater - Tansania

 

3-tägige Safari in Tansania

Meine Mama und ich wollten nach Tansania reisen, besser gesagt nach Sansibar. Da wir beide große Afrika-Fans sind, war schnell klar, dass eine Reise nach Afrika nicht ohne eine Safari geht. Also planten wir noch ein paar Tage mehr ein, um vor unserem Inselurlaub auf dem Festland auf Safari zu gehen. Wir buchten die 3-tägige Safari im Voraus online. Die Angebotspalette war groß und für jedes Budget war etwas dabei. Wir wählten die Low-Budget in Form einer einfachen Zeltsafari.

Kostenübersicht

Unser Paket beinhaltete eine 3-tägige Safari durch den Serengeti Nationalpark und den Ngorongoro Krater, alle Eintritte waren inklusive (Der Serengeti Nationalpark kostet 60 US$ p.P. pro Tag, der Ngorongoro Krater liegt ebenfalls bei 60 US$ p.P. pro Tag + 200 US$ pro Fahrzeug pro Tag), die Übernachtungen auf den Zeltplätzen, die gesamte Ausrüstung dafür, sowie 3 Mahlzeiten am Tag (Frühstück, Mittagssnack und Abendessen) waren im Preis inbegriffen. Zusätzlich war bei uns noch der Flughafentransfer in beide Richtungen und eine Übernachtung vor und eine nach der Safari in einem kleinen Hotel inklusive. Wir haben dafür 500 US$ pro Person bezahlt. Dazu kam noch ein Trinkgeld für unseren Fahrer und unseren Koch. Das setzt man hier in der Regel bei 10-15 US$ pro Tag pro Person an, die Fahrer und Köche verdienen nicht gut und sind auf Trinkgelder angewiesen.

Andere Personen unserer kleinen Reisegruppe haben die Safari in Arusha vor Ort gebucht. Das ist wohl auch sehr unkompliziert und meistens sogar noch ein paar Dollar günstiger. Aber der Preisunterschied war sehr gering und da wir abends anreisten waren wir froh, dass unser Transport und das Hotel auch schon arrangiert waren.

Reisebericht

Als wir am Internationalen Flughafen Kilimanjaro landeten war es schon dunkel. An der Passkontrolle wurden wir mit einem breiten Lächeln und liebevollen Willkommensgrüßen empfangen. So herzlich wurde ich noch nie bei der Einreise in ein Land begrüßt. Ich fühlte mich sofort wohl. Draußen wartete auch schon unser Fahrer, der uns in unser Hotel nach Arusha bringen sollte. Dort angekommen klärten wir noch die restlichen Formalitäten für die Safari und fielen anschließend todmüde ins Bett. Am nächsten Morgen konnten wir aus unserem Fenster den Mount Meru in der Ferne sehen. Wir packten unsere Sachen für die Safari in unsere Rucksäcke, die Koffer konnten im Hotel bleiben. Zur Stärkung gab es noch ein Frühstück und dann kam auch schon Samson, unser Fahrer und Guide für die nächsten Tage, um uns abzuholen. Wir waren eine Reisegruppe von 6 Leuten, ein Pärchen aus Spanien, ein Amerikaner mit seiner russischen Partnerin und wir. Als wir aus Arusha rausfuhren erzählte uns Samson schon ein bisschen von dem Programm der nächsten Tage. Nach anderthalb Stunden machten wir eine kleine Pause auf einem Campingplatz in einem kleinen Dorf. Dort sammelten wir dann auch noch unseren Koch ein. In der Campingplatzbar tranken wir noch ein Erfrischungsgetränk und unterhielten uns mit dem Mitarbeiter. Er freute sich das Deutsche in der Gruppe mit dabei waren und erzählte uns freudig, dass er selbst schon mal in Deutschland gewesen sei. Nach dem kleinen Plausch ging unsere Reise auch weiter. Nach einiger Zeit passierten wir das Tor zum Ngorongoro Krater. Während Samson uns anmeldete und die Eintritte bezahlte, beobachteten wir die Baboons, die hier überall rumliefen und nur auf eine Gelegenheit warteten, etwas Leckeres bei unvorsichtigen Touristen abzustauben. Sobald wir das Tor passierten, tauchten wir ein in die wilde Tierwelt Tanzanias. Unser Weg zur Serengeti führte uns am oberen Rand des Kraters entlang und wir konnten von einem Aussichtspunkt die Weiten des Kraters bestaunen. Auch die ersten Tiere begegneten uns. Neben Zebras und Giraffen fuhren wir auch an einer Gruppe Wasserbüffel vorbei. In dieser Region leben auch einige Massai Stämme. Immer wieder sahen wir welche am Wegesrand entlanglaufen, im Schatten der Bäume das Vieh bewachen und auch ein Dorf konnten wir in der Ferne sehen. Es nieselte etwas, aber als die weite der Serengeti vor uns lag kam auch die Sonne wieder raus. 

Angekommen im Serengeti Nationalpark

Tatsächlich begann jetzt erst die richtige Safari für uns. Nach einer weiteren kleinen Pause, die wir nutzten, um auf dem kleinen Hügel die Aussicht zu genießen, ging es dann los. Es dauerte gar nicht lang, da hatte Samson schon ein paar Löwenweibchen im hohen Gras entdeckt. Dann bekam er einen Funkspruch rein und sagte uns er wird uns jetzt etwas ganz Besonderes zeigen. Wir fuhren einige Minuten bis wir auf zwei weitere Safariwagen stießen, die etwas im Gras zu sehen schienen. Samson öffnete auch für uns das Dach und zeigte auf eine Stelle im Gras. Da lag doch tatsächlich ein Leopard. Ein noch junger Leopard. Samson erzählte uns, dass die Mutter auf der Jagd sei und ihr Junges im hohen Gras versteckt hat. Es war auch gut getarnt und ich hätte es mit Sicherheit nicht entdeckt, wenn es mir niemand gezeigt hätte. Das ist das erste Mal gewesen, dass ich einen Leoparden gesehen habe. Mein Herz hüpfte und ich war jetzt schon begeistert von unserer Tour. Nur wenige Minuten später erwartete uns gleich das nächste Highlight. Zwei Löwinnen mit ihren Jungen lagen an einem Busch neben dem Weg. Wir konnten sie aus nächster Nähe beobachten. Beim kuscheln und ja auch beim Essen. Anhand der Streifen am Bein erkannten wir, dass den Löwen wohl ein Zebra zum Opfer gefallen war. Überraschenderweise traf mich das gar nicht so sehr wie ich erwartet hätte. Viel zu niedlich waren die kleinen Löwen Cubs und das ist nun mal der Kreislauf der Natur. Auf unserem Weg zum Campingplatz sahen wir noch weitere Tiere. Angekommen war ich doch erst etwas verwundert, denn der Campingplatz war nicht eingezäunt. Wir schliefen also tatsächlich Mitten in der Wildbahn. Wie aufregend! Wir bauten die Zelte auf und in der Zwischenzeit bereitete unser Koch das Abendessen vor. Lediglich der Bereich zum Essen war eingezäunt. Wir saßen noch lange zusammen und tauschten uns über den ersten aufregenden Tag aus, bis wir müde ins Zelt gingen. In der Nacht wurde ich von einem rascheln wach. Ein sehr lautes rascheln und knacken, welches nicht weit weg vom Zelt zu sein schien. Mama hatte noch kein Auge zubekommen und befürchtete, dass Mäuse vielleicht in unseren Rucksäcken nach den Nüssen suchten, die wir als Snacks dabeihatten. Auf einmal fing das Tier draußen wohl an zu pinkeln, was sich eher nach einem Wasserfall anhörte und gar nicht mehr aufzuhören schien. Ich schmunzelte und sagte zu Mama nur, dass das keine Mäuse sind, das muss ein Elefant sein, der sehr nah vor unserem Zelt zu seinen schien. Wir hörten ihn noch sehr lange in den Bäumen rascheln und ich hoffte einfach nur bis zum nächsten Morgen nicht auf die Toilette zu müssen, denn ehrlicherweise hatte uns niemand gesagt, wie wir uns in der Nacht verhalten sollen, wenn wir Besuch auf dem Campingplatz bekommen.

Safari-Tag in der Serengeti

Kurz vor Sonnenaufgang klingelten unserer Wecker und wir schlüpften schnell in unsere Klamotten. Es war noch sehr frisch am Morgen. Samson erwartete uns schon am Auto, die erste Safarifahrt startete nämlich noch vor dem Sonnenaufgang und vor dem Frühstück. Der Baum, welcher nur 10 Meter von unserem Zelt entfernt stand, wurde völlig von unserem nächtlichen Besucher zerstört. Der große Elefantenhaufen verriet uns, dass es tatsächlich ein Elefant gewesen ist, der in der Nacht vor unserem Zelt war. Wie aufregend!

Wir fuhren der Sonne entgegen und sahen, wie die Serengeti langsam erwachte. Ich war fasziniert von der schönen Landschaft und der unendlichen Weite der Serengeti. Dann tauchte im hohen Gras plötzlich ein Löwenmännchen auf. Er lief ganz nah an uns vorbei und wir folgten ihm langsam und konnten ihn lange aus nächster Nähe beobachten. Ich hätte ihn mir auch noch stundenlang anschauen können, aber wir wollten ja auch noch etwas mehr entdecken. So stießen wir erneut auf Löwen, zwei Löwinnen und ein Löwen Cub. Diesmal waren wir nicht die einzigen die sie entdeckt hatten und so standen wir mit drei weiteren Autos eine Weile dort und beobachteten die drei Löwen. Samson versuchte auch rauszubekommen ob schon jemand die Leopardenmutter mit ihrem Jungen entdeckt hat, leider ohne Erfolg. Allerdings, sehr zu meiner Freude, konnte er dafür für uns einen Geparden, mein Lieblingstier, finden. Er saß auf einem Erdhügel und hielt Ausschau. Vermutlich nach geeigneter Beute. Nach diesem aufregenden Morgen fuhren wir zurück zum Campingplatz. Unsere Zelte waren schon abgebaut und das Frühstück stand bereit.

Zurück zum Ngorongoro Krater

Nach dem Frühstück ging die Safari weiter und wir bewegten uns schon langsam in Richtung Ngorongoro Krater, denn dort wollten wir am späten Nachmittag den nächsten Campingplatz erreichen. Wir fuhren an riesigen Gnu und Zebra Herden vorbei. Hunderte Tiere die sich zu einer großen Herde zusammengeschlossen hatten und sich über die Weite der Savanne verteilten.

Angekommen am Campingplatz fragten wir nach dem Aufbau direkt, wie wir uns den verhalten sollen, wenn es wieder nächtliche Besucher gibt. Tatsächlich kommen meistens Wasserbüffel nachts ins Camp. Es gibt aber einen Ranger, der die ganze Nacht über aufpasst, damit nichts passiert. Wenn wir nachts raus müssen, sollen wir einfach die Hand aus dem Zelt strecken und warten bis wir abgeholt werden oder ein Zeichen bekommen, dass wir gehen können. Als ich mich in meinen Schlafsack legte hatte ich auf einmal starke Magenkrämpfe. Ich versuchte trotzdem einzuschlafen, aber es gelang mir nicht so gut. Ich hörte wie in der Nacht die Büffel um unsere Zelte grasten, mein Magen rebellierte immer mehr und irgendwann konnte ich nicht anders und streckte nur noch schnell meinen Kopf aus dem Zelt und übergab mich. Ich konnte nichts mehr in mir drinnen behalten und auch das Wasser, welches ich dann trank, kam sofort wieder hoch. Ich fühlte mich so elend und wünschte mir in diesem Moment nichts mehr als zu Hause in meinem Bett zu liegen. Meiner Mama ging es mittlerweile auch nicht mehr so gut und immer wieder hörte ich in der Nacht der Reißverschluss vom Nachbarzelt.

Safari im Ngorongoro Krater

Am nächsten Morgen, nach dieser grausamen Nacht, traf ich die Spanierin im Waschraum. Sie sah genauso aus, wie ich mich fühlte und schnell stellte sich raus, dass auch sie und ihr Partner eine grausame Nacht hinter sich hatten. Da haben wir uns wohl eine fette Lebensmittelvergiftung zugezogen. Naja, zumindest nur der Teil unserer Gruppe der die Linsensuppe am Abend zuvor gegessen hatte. Obwohl wir uns beim besten Willen nicht erklären konnten, was da Verderbliches hätte drinnen sein können. Beim Frühstück bekam ich nichts runter, mir war immer noch schlecht und ich fühlte mich nicht gut. Samson hatte Mitleid mit uns und versuchte uns aufzuheitern. Den ersten Teil der Safari Fahrt im Ngorongoro Krater konnte ich nicht wirklich genießen und einmal musste ich mich noch übergeben. Irgendwann schienen dann langsam die Tabletten, die wir genommen hatten, an zu wirken und ich konnte zumindest wieder Wasser und Tee trinken. Auch den anderen ging es noch nicht wirklich besser. Wir machten an einem kleinen See eine Lunch Pause. Dort versuchte ich ein paar Bissen zu mir zu nehmen und tatsächlich wurde es langsam etwas besser. Den zweiten Teil der Safari konnte ich dann zumindest wieder etwas mehr genießen und zu unserem Glück begegneten wir einer Löwenmama mit ihren drei Cubs. Etwas später konnten wir sogar noch die Anfänge einer Löwenjagd beobachten. Es war faszinierend zu sehen wie sich die Löwinnen an verschiedenen Stellen positionierten und jede ihre Aufgabe hatte. Zwei Löwinnen rannten immer wieder in die Zebra-Gnu Herde rein, um die Tiere aufzuschrecken, während die restlichen Löwinnen diese immer mehr versuchten zu umzingeln. So eine Jagd kann sich manchmal über Stunden ziehen und leider hatten wir keine Zeit mehr zu bleiben, denn wir mussten ja noch unsere Heimfahrt nach Arusha antreten. Zuletzt stoppten wir noch einmal am Aussichtspunkt des Kraters, bevor wir den Nationalpark verließen. Eigentlich wollten wir den Abend noch gemeinsam in einer Bar mit Samson ausklingen lassen, zumindest hatten wir am Abend zuvor den Plan gemacht als es uns allen noch gut ging. Da wir aber leider alle noch nicht fit waren verabschiedeten wir uns am Hotel von Samson. Am Abend versuchten wir, zusammen mit den Spaniern, zumindest etwas Reis zu uns zu nehmen. Für uns alle ging die Reise am nächsten Tag nämlich weiter nach Sansibar.

Fazit: Die 3-tägige Safari durch die Serengeti und den Ngorongoro Krater war ein ganz besonderes Erlebnis! Die faszinierende Tierwelt und auch diese Landschaft und Weite waren unbeschreiblich schön. Ich kann einen Besuch und eine Safari, in dem Teil Tansanias euch nur ans Herz legen. Auch die Campingsafari war eine großartige Erfahrung und für uns genau das Richtige. Wer etwas mehr Komfort möchte, findet hier auch alternative Unterkunftsmöglichkeiten und Touren. Wer aber ein bisschen mehr Abenteuer sucht und einfache Gegebenheiten ausreichen, für den ist diese Tour genau das Richtige. Erwartet beim Essen keine kulinarischen Besonderheiten. Tatsächlich gab es den einen Abend ganz simpel Nudeln mit Soße. Es sättigt und das ist doch die Hauptsache. Das mit der Lebensmittelvergiftung war natürlich ärgerlich, aber so etwas kann passieren, wenn man ein paar Tage außerhalb der Zivilisation unterwegs ist. Wenn ihr ein paar Tabletten für alle Fälle einstecken habt, sollte euch auch so etwas nicht die Tour vermiesen. Mit unserem Guide Samson hatten wir großes Glück und mögen ihn sehr gerne. Wir haben tatsächlich heute noch etwas Kontakt zu ihm und hoffen vielleicht noch mal mit ihm auf Safari gehen zu können.

Den Reisebericht über Sansibar könnt ihr HIER finden.